Oman Tauchkreuzfahrt mit Stopp in Dubai – Eine Reise voller Kontraste!
Ein Reisebericht von Katja
Unter Tauchern gilt der Oman weiterhin als Geheimtipp. Nicht selten werden jedoch auch die geringen Sichtweiten in den Gewässern bemängelt. Die Erfahrungsberichte sind daher sehr unterschiedlich. Also dachte ich mir: „Ab in den Flieger und selber Eindrücke sammeln!“ Gesagt, getan! Meine Reise führte mich von Dubai über Land in den äußersten Norden des Omans, in die Region Musandam. So viel sei vorab verraten – es war eine wunderschöne Reise mit tollen Eindrücken von Land, Leuten und Unterwasserwelt.
Nach einem nicht allzu langen Flug von ca. 6 Stunden landete ich in der Supermetropole Dubai. Per Minibus brachte mich der Fahrer quer durch die Emirate Sharjah, Ras al Khaimah und Fujairah bis zur Grenze von Musandam. Musandam liegt ganz im Norden des Omans und ist durch die Vereinigten Arabischen Emirate vom restlichen Oman getrennt. Dubai ist daher der näher gelegene, internationale Flughafen. Grundsätzlich ist aber natürlich auch eine Anreise via Muscat und weiter per Inlandsflug möglich.
Die Fahrt durch die karge Wüstenlandschaft der Emirate endete im omanischen Küstenort Dibba. Abgesehen von einem schönen, ruhigen Strand mit nur einem Hotel, einigen Moscheen und einem typisch arabischen Fort bietet Dibba nicht viel Sehenswertes. Die schlichte Stadt ist jedoch Ausgangspunkt der Tauchausfahrten entlang der schroffen, felsigen und herrlich zerklüfteten Küste der Region. Tagesfahrten per Tauchboot sind natürlich möglich. Ich entschied mich jedoch für eine 7- tägige Tauchkreuzfahrt auf der Queen of Musandam, eines der insgesamt 4 Tauchsafarischiffe von Al Marsa Liveaboards. Traditionell arabische, hölzerne Dhows wurden von Al Marsa umgerüstet zu rustikalen, sehr gut ausgestatteten Tauchsafarischiffen mit großem Sonnendeck, Tauchdeck, gemütlichem Salon und 5 Doppelkabinen.
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In Dibba checkte ich mit einer kleinen Gruppe von 6 weiteren Tauchern auf der Queen of Musandam ein und bezog meine kleine aber gemütliche Kabine mit Bullauge und privatem Bad mit Dusche und WC. Sofort fiel mir von Anfang an die sehr zuvorkommende Crew auf. Vom Kapitän über die Tauchguides, die Gehilfen bis hin zum Koch waren alle sehr freundlich und hilfsbereit.
Bereits kurz nachdem wir den Hafen von Dibba verlassen hatten, bot sich uns ein atemberaubender Anblick. Der Ozean grenzt hier an eine karge, felsige Wüstenlandschaft. Überall scheint es als stürzten sich die steilen Bergformationen in den tiefblauen, teils türkisen Ozean. Rundherum herrscht absolute Stille, denn andere Boote trifft man hier so gut wie nie. Auf der Sonnenliege an Deck diese atemberaubende Landschaft an sich vorbeiziehen zu sehen hat etwas Majestätisches unglaublich Beruhigendes.
So still und karg die Landschaft Musandams auch ist, so bunt, quirlig und voller Leben zeigt sich dagegen die Unterwasserwelt der Region. Leuchtende Korallen in überwiegend grellen Gelb- und Blautönen beheimaten eine unglaubliche Artenvielfalt von Fischen und anderen Meeresbewohnern. Riesige Schwarmfische, große Langusten, Mobula-Rochen, unzählige Muränen, Schildkröten, Mantis Garnelen, Anglerfische, Korallenfische und vieles, vieles mehr entdeckten wir auf unseren Tauchgängen. Dank der fjordartigen Buchten, die entlang der gesamten Küste zu finden sind, gibt es auch für Anfänger viele leichte, strömungsarme Tauchspots. Die Gewässer des Omans sind sehr nährstoffreich, daher kann die Sicht tatsächlich mitunter nur bei 5 Metern liegen. Unsere erfahrenen Tauchguides konnten jedoch stets Tauchspots mit guten Sichtweiten finden. An keinem unserer Tauchplätze begegneten wir anderen Tauchern. Wir hatten die Natur über und unter Wasser ganz für uns allein.
Zwischen den Tauchgängen und am Abend wurden uns sehr leckere, landestypische Speisen mit viel Gemüse, Obst und unterschiedlichen Fleisch- und Fischsorten gereicht. Unser Koch sparte dabei nicht an den bekannten, köstlichen, arabischen Gewürzen. Das Essen wurde meist auf dem überdachten Teil des Sonnendecks gereicht. Einen halben Tag nutzte ich für eine Kajaktour entlang der Küste. Die Kajaks an Bord stehen für alle Gäste jederzeit kostenlos zur Verfügung.
Nach 6 Tagen ging ich sehr erholt und mit vielen, fantastischen Eindrücken von Bord der Queen of Musandam. Meine Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen.
Vor meinem Rückflug verbrachte ich einige Tage in Dubai. Die moderne Supermetropole bot mir nach dem Besuch des Nordomans Eindrücke einer ganz anderen Welt. Super Malls, Luxushotels, riesige Wolkenkratzer wie der Burj Khalifa und architektonisch beeindruckende Bauwerke sind typisch für Dubai. An den vielen Schauplätzen und in den Einkaufszentren tummeln sich Touristen aller Nationalitäten. Mit den imposanten Wasserspielen vor der Dubai Mall endete eine wirklich beeindruckende Reise durch einen Teil der arabischen Welt mit all ihren Fassetten.
Oman – ich komme gerne wieder!
Eure Katja